Die GRÜNEN haben seit ihrem historischen Wahlsieg von 2019 alle kantonalen Wahlen gewonnen, teilweise sehr deutlich. Und in den allermeisten Fällen hat dadurch auch das rot-grüne Lager als ganzes prozentual zugelegt. Schweizweit konnte die GRÜNEN 40 Sitze in Kantons­parlamenten dazugewinnen. Das ist der Spitzenplatz aller Parteien.

Bisher wurde diese Dynamik auch in Meinungsumfragen abgebildet, z.B. im sogenannten Wahlbarometer der SRG zur Legislaturmitte. Eine neue Umfrage der Tamedia (von Leewas) zeigt nun ein etwas anderes Bild. Die GRÜNEN würden im Vergleich zum historischen Rekordresultat  von 2019 wieder etwas zurückfallen. 

Wahlbarometer (Sotomo/SRF) und Wahlumfrage (Leewas/Tamedia) im Vergleich

Zwar ist diese Umfrage nur ein Stimmungsbild. Und dieses steht im Kontrast zu den tatsächlichen Resultaten der GRÜNEN in den letzten zwei Jahren. Man könnte zudem darauf verweisen, dass die vom gleichen Institut Leewas im September 2019 für Tamedia gemachte Wahlumfrage den GRÜNEN damals einen Wähleranteil von 10.2% voraussagte… daraus wurden an der Urne dann wenige Wochen später 13.2%. 

Unsere Aufgabe als GRÜNE ist und bleibt es, Bewegung in die Politik zu bringen. Damit aus der berechtigten grossen Sorge um Umwelt und Klima auch eine grünere Politik wird.
Balthasar Glättli, Präsident GRÜNE Schweiz

Auch der Politologe Fabio Wasserfallen, der die Umfrage zusammen mit Lucas Leemann durchgeführt hat, relativiert gegenüber dem Tages-Anzeiger: «Die Grünen haben bei den vergangenen Wahlen extrem viel gewonnen. Wenn ihnen eine Stabilisierung bei knapp 12 Prozent gelingt, ist das aus historischer Perspektive immer noch bemerkenswert.»

Bei allen Relativierungen möchte ich diese Umfrage nicht kleinschreiben. Denn sie zeigt uns GRÜNEN etwas Wichtiges: Erfolg ist kein Selbstläufer!

Wir müssen die Wählerinnen und Wähler, die Klimagerechtigkeit und Umweltschutz stärken wollen, auch an die Urne bringen: Nur wer stimmt, bestimmt! Bisher gelingt uns GRÜNEN das gut, wie die Wahlgänge zeigen. Aber nur, wenn wir GRÜNE uns weiterhin mit Herzblut engagieren, wird dies auch in Zukunft so sein. Und nur dann können wir einen bedenklichen Zuwachs des rechten Lagers verhindern, wie er sich in der aktuellen Tamedia-Umfrage abzeichnet.