«Wir fordern eine veritable Solaroffensive auf allen Dächern»

In einem grossen Interview in der Schweiz am Wochenende vom 13.5.2023

  • erkläre ich das Projekt der grünen Solaroffensive, die wir starten wollen, wenn das Parlament die Solarpflicht wieder aus dem “Mantelerlass” streicht
  • blicke ich zurück auf 40 Jahre GRÜNE Schweiz und erkläre, warum es die GRÜNEN trotz unserer vielen Erfolge heute mehr denn je braucht.

ZUM INTERVIEW (frei auf watson.ch)

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Hier ein Auszug aus dem Interview:

Am Freitag entschied die Umweltkommission des Ständerats beim Mantelerlass zur sicheren Stromversorgung, den Solarausbau zu schwächen und im Gegenzug die Bestimmung zum Restwasser zu entschärfen. Man will damit Referenden verhindern. Was sagen Sie dazu?

Damit verpasst man eine riesige Chance. Solar ist die akzeptierteste und eine der günstigsten Formen erneuerbarer Energien.

 

Lehnen die Grünen den Mantelerlass nun ab?
Wir stimmen dem Gesetz wohl trotzdem zu. Im Mantelerlass wurde auch viel erreicht, erstmals auch im Bereich der Energieeffizienz.

Sie schauen tatenlos zu, wie die Solarpflicht Makulatur wird?
Nein. Wir lancieren eine Volksinitiative für eine Solaroffensive, falls das Parlament nicht vorwärtsmacht.

Sie haben konkrete Pläne?
Ja. Bei Neubauten, Umbauten und Renovationen von Wohn- und Geschäftshäusern sollen alle geeigneten Flächen mit Solarpanels ausgerüstet werden. Das betrifft Hausdächer und Fassaden. Fassaden sind zentral für die Winterstromversorgung. Je steiler die Panels aufgestellt sind, desto mehr Energie produzieren sie auch im Winter, wenn die Sonne flach scheint.

Was geschieht mit bestehenden Bauten?
Wir planen eine Übergangsfrist bis 2040. Dann müssten auch bestehende Bauten umgerüstet sein. Es soll aber auch Ausnahmen geben bei der Solarpflicht.

Welche?
Etwa beim Ortsbildschutz im Dorfkern. Auch bei der Biodiversität. Werden Fassaden begrünt, um Hitzeinseln zu bekämpfen, kann man nicht gleichzeitig Solarzellen montieren. Zudem braucht es eine Härtefallklausel für Eigentümer, die das Geld nicht haben für die Montage von Solarpanels.

Denken Sie an staatliche Hilfen?
Nicht an neue Subventionen. Aber wir könnten uns einen staatlichen Fonds de Roulement vorstellen, also günstige Darlehen, die später wieder zurückfliessen.

 

Das sind weitgehende Ideen. Glauben Sie, die Bevölkerung macht mit?
Umfragen zeigen: 75 Prozent der Bevölkerung wollen, dass bei jeder Sanierung von Häusern Solaranlagen installiert werden. Die breite Bevölkerung trägt diese Ideen also tatsächlich mit.

Haben Sie ausgerechnet, wie viel Solarstrom auf wie vielen Gebäuden damit langfristig generiert werden könnte?
Schon 2019 rechnete eine Studie des Bundesamts für Energie mit 67 Terawattstunden (TWh) pro Jahr allein im Gebäudebereich, unterdessen sind die Module effizienter. Swisssolar nennt heute ein ausschöpfbares Potenzial auf Gebäuden und Fassaden von 86 TWh. Da sind die schützenswerten Ortsbilder bereits berücksichtigt.

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